Bild: regiofussball.ch
Vorwort:
Der biologische Reifegrad ist ein entscheidender Faktor im Kinder- und Jugendfußball und beeinflusst nachhaltig die ganzheitliche Entwicklung von jungen Spielern. Als ausgebildeter Athletiktrainer und ehemaliger Jugendtrainer interessiere ich mich für jede Möglichkeit meine Spieler ganzheitlich zu entwickeln. Hier sehe ich eine elementare Möglichkeit besonders im Kinder- und Jugendfußball die individuelle Spielerentwicklung nachhaltig signifikant zu fördern. Der jüngste Austausch mit Malte Boven, für mich geschätzter Experte auf diesem Gebiet hat mich nun dazu bewogen diesen Artikel zu schreiben. Darin beleuchte ich die Bedeutung der Aspekte des biologischen Reifegrades aus meiner Sicht und meinen Kenntnissen aus eigenständigen Recherchen näher.
Der biologische Reifegrad zusammenfassend erklärt
Der biologische Reifegrad bezieht sich auf den individuellen Entwicklungsstand eines Spielers in physischer Hinsicht. Im Kontext des Kinder- und Jugendfußballs spielt sie deshalb meiner Meinung nach und auch die vieler Experten dieses Gebietes eine zentrale Rolle, da sie den Rahmen für die optimal abgestimmte Förderung und Ausbildung der Spieler bildet.
Den biologischen Reifegrad ermitteln:
In meinen Recherchen habe ich herausgefunden, dass es verschiedene Messverfahren zur Ermittlung des biologischen Reifegrades gibt. Wie es bei Messverfahren üblich sein kann, gibt es welche mit größerer Verlässlichkeit und welche die weniger Aussagekraft haben. Messverfahren die mir durch die Recherche bekannt sind, anthropometrische, radiologische und genetische Ansätze. Ich möchte in diesem Artikel weniger im Detail auf die Messverfahren eingehen. Wichtig zu wissen ist jedoch, die Ermittlung des biologischen Reifegrades über diese Methoden ermöglicht es Trainern, fundierte Entscheidungen über die Trainingsintensität und -inhalte zu treffen, um die spezifischen Bedürfnisse jedes Spielers zu berücksichtigen.
Kontext zwischen biologische Reife und fußballspezifische Fertigkeiten und Fähigkeiten:
Den biologischen Reifegrad der Spieler im Nachwuchsfußball zu kennen, bringt aus meiner Sicht jede Menge Vorteile. Gerade in Bezug auf die Planung technischer, taktischer und athletischer Inhalte. Auch in Sachen Belastungssteuerung kann dieses unterstützend sein. Auch im Hinblick auf Unterschiede ist es gut zu wissen, Spieler, die biologisch weiter fortgeschritten sind, können von einer verbesserten körperlichen Entwicklung profitieren. Das kann bspw. zu einem erhöhten Selbstbewusstsein beitragen. Meine Beobachtung zu diesen Spielern ist, es wirkt, als sei ihre Belastungsfähigkeit höher. Gleichzeitig schienen sie mir verletzungsanfälliger sein. Interessanterweise habe ich als Jugendtrainer die Erfahrung gemacht, dass, Spieler mit geringerer körperlicher Entwicklung dazu neigten technisch versierter und beweglicher zu sein. Rückblickend auch auf meine Zeit als Individualtrainer in meiner Fußballakademie footLetes stelle ich fest, dass diese Spieler teilweise ein besseres taktisches Verständnis hatten. Aus heutiger Sicht würde ich sogar behaupten, dass ihre Spielintelligenz deutlich ausgeprägter war. Mit dieser Erkenntnis, die keine Pauschalaussage darstellen soll und mit keiner repräsentativen wissenschaftlichen Studie belegt ist, würde ich heute als Jugendtrainer Bio-Banding bewusster als Trainingsansatz nutzen. Zur Gruppeneinteilung damit einhergehend für jede Gruppe passende Trainingsinhalte erarbeiten und Belastungssteuerung entsprechend anpassen. Deshalb sollten Fußballvereine, insbesondere im Breitensport, die Vorteile des biologischen Reifegrades nutzen, um eine individuelle nachhaltige Spielerentwicklung zu gewährleisten.
Auswirkungen auf Mentales und Ernährung:
Der biologische Reifegrad spielt meines Erachtens auch eine entscheidende Rolle in der mentalen Verfassung der Spieler. Ich bin davon überzeugt, eine frühzeitige Auseinandersetzung mit mentalen Aspekten, angepasst an die biologische Reife, kann das Mentaltraining effektiver gestalten und die mentale Widerstandsfähigkeit der Spieler fördern.
Ich glaube durch die Berücksichtigung des biologischen Reifegrades kann die Ernährung zur Schlüsselkomponente in Bezug auf die physische Entwicklung werden. Eine sportlergerechte Ernährung, die den individuellen Nährstoffbedarf je nach biologischem Reifegrad abdeckt, könnte somit entscheidend für die optimale Entwicklung der Spieler sein.
Fazit:
Insgesamt ist der biologische Reifegrad für den Nachwuchsfußball von zentraler Bedeutung. Der Breitensport, für mich persönlich das Fundament der Talentsichtung und -Förderung, sollte sich intensiv mit dieser Thematik und Ansätzen für ein individualisiertes „altersgerechtes“ Training auseinandersetzen. Um, so eine ganzheitliche und nachhaltige Spielerentwicklung zu gewährleisten. Nur durch diese gezielte Förderung können junge Talente ihr volles Potenzial entfalten, zu gestandenen (Sportler-)Persönlichkeiten reifen und den Fußball von morgen prägen.
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